Die Ost- und Westsiedlung zeichnet sich durch ein harmonisches Siedlungsbild, großzügige Freiflächen, zusammenhängende Grünbereiche sowie eine verkehrsgünstige Lage aus. Die nach dem Gartenstadt-Prinzip erstellten Wohnsiedlungen bieten Wohnraum für mehr als 3.000 Einwohner. In die Gebäude und deren Umfeld wurde aber lange Zeit zu wenig investiert, so dass die Leerstandszahlen wohnungswirtschaftlich prekäre Werte erreicht haben. Als Wohnstandort waren die Siedlungen lange Zeit, auch aufgrund der kleinteiligen Wohnungsgrundrisse, für Selbstzahler nicht mehr interessant. Das Image der Siedlungen kippte.
Mit gezielten Investitionen in den öffentlichen Raum sowie der Unterstützung des lokalen bürgerschaftlichen Engagements hat die Stadt Salzgitter im Rahmen eines Soziale Stadt-Prozesses eine Kehrtwende eingeleitet. Nach zehn Jahren intensiver Netzwerkarbeit und gezielten Investitionen insbesondere in den Bereich um den zentral gelegenen Martin-Luther-Platz werden nun zusehends auch Investitionen durch die Wohnungseigentümer getätigt.
Einen wesentlichen Anteil an der Initiierung des Erneuerungsprozesses hatten die örtlichen Kirchengemeinden, die sich mit weiteren Partnern zum „Netz-Ost-West“ zusammengeschlossen haben. Insgesamt 9 Partner haben mit Unterstützung der Sozialen Stadt einen gut frequentierten und etablierten Stadtteiltreff gegründet.
Von 2005 bis 2020 war die Planungsgruppe Stadtbüro in Kooperation mit der Diakonie im Braunschweiger Land (Standort Salzgitter) vor Ort mit der Begleitung des Prozesses beauftragt. Für die Ost- und Westsiedlung standen durch das Bund-Länder-Förderprogramm rund 8,2 Millionen Euro zur Verfügung. Folgende Aufgabenschwerpunkte wurden bearbeitet:
Stadt Salzgitter
2005 bis 2020
Bundesland: Niedersachsen
Einwohner: 3.500
Fläche: 78 ha
Förderprogramm: Soziale Stadt
Diakonie im Braunschweiger Land, Standort Salzgitter